White Noise
Schreie aus dem Jenseits


(White Noise)

Regie: Geoffrey Sax
Start: 24. Februar 2005

Okay, ich bin jetzt auf Seite 14 des Presseheftes, und jetzt ist mir schlecht. Das mag zum Teil am Kartoffelsalat liegen, den ich während des Lesens aß und der mir nun schwer im Magen liegt. Es kann aber auch an der unsäglichen Art des Presseheftes liegen, diesen mittelmäßigen Film und die dahinter steckende Idee derart in den Himmel zu loben.

Stefan zu Liebe, mit dem ich den Film gesehen hatte, weil der ihn sehen wollte, und dem er auch im Nachhinein noch gefiel, habe ich lange versucht, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen.

Hier ist es: Ja, es grauselt einen ab und zu ein Wenig. Ich erspare mir nun die sarkastische Bemerkung, das läge daran, dass der Film so schlecht ist. So schlecht ist er nun auch wieder nicht. Es ist lediglich ein durchschnittlicher TV-Film, der es irgendwie ins Kino gepackt hat. Richtig schlecht aussehen lässt ihn erst das Presseheft. Da wird bis Seite 14 das Electronic Voice Phenomenon derart ernsthaft dargestellt, dass man meinen könnte, das Drehbuch basiere nicht auf Fiktion, sondern auf Tatsachen.

Selbst mir, der ich gerne SciFi und Mysterie sehe, wird dabei aber ganz anders, wenn ich lese, wie Angehörige über das Bildrauschen mit ihren Verstorbenen angeblich wirklich Kontakt aufnehmen, ein "Ich vermisse Dich!" in das Störsignal von Nachbars nicht normgerechten Mobiltelefon interpretieren, und der studierte Ingenieur erklärt, es sei erstaunlich, diese Signale dürften nicht da sein, wo sie sind, und - oh Wunder - sie sind es doch.

Die Lobhudelei über das tolle Drehbuch, das man - einmal angefangen - nicht mehr aufhören könne zu lesen, gibt mir dann einfach den Rest. Ich bin ohne mit der Wimper zu zucken oder mich sonderlich zu beeilen während des Films aufs Klo, obwohl ich noch nicht einmal so dringend musste, so gefesselt hat er mich. Und das Presseheft lese ich nun auch nicht mehr weiter. Es reicht. Schaut Euch lieber eine beliebige Akte-X-Folge an.

KO

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