Transformers
Regie: Michael Bay
Start: 1. August 2007
Vor langer, langer Zeit - so ähnlich beginnt auch der Film -
gab es eine Rasse, die von einem kubusähnlichen Gebilde stark
geprägt wurde. Der Kubus, auch Brotkasten genannt, hieß
Commodore 64 und die Rasse ist mittlerweile stark Midlife Crisis
gefährted. Die Freizeitbeschäftigung der Rasse bestand hauptsächlich
darin, riesige Magnetscheiben in noch viel riesigere
Magnetscheibenbeschreiber zu stecken und Sicherheitskopien der
sich auf den Magnetscheiben befindenden Daten an ihre
Freunde zu verteilen, um im Falle eines Atomschlags, denn es war
die Zeit des kalten Krieges, der Nachwelt ihr Wissen zu hinterlassen.
Hin und wieder kam es versehentlich vor, dass sich auf den Magnetscheiben
auch ein Spiel befand. Eines dieser zirka 1541 Spiele trug den
Namen "TRANSFORMERS". Das Ziel des Spieles war es - da die Rasse
meist sehr schlampig und die Anleitung des Spiels nirgends mehr
auf zu finden war - zuerst einmal heraus zu finden, was das Ziel
des Spieles ist. Das Spiel "TRANSFORMERS" vermag auf diese Weise den
ein oder anderen Fan gewonnen haben, der von einem Kinofilm
des gleichen Titels an alte Tage erinnert, auch dem Kauf einer
Kinokarte nicht abneigt gegenüber stünde.
Schnell hin zum Kino?
Nein, lieber erst mal weiter lesen.
In der nachfolgenden Zeit der Dekadenz und des Überflusses,
die sich in ihrer ganzen Pracht beispielsweise durch den
Empfang von mehr als drei Fernseh-Programmen äußerte,
könnte es dem ein oder anderem auch passiert sein,
in einem der 100 Vormittags-Edutainment-Programme
der Comic-Serie "TRANSFORMERS" zu begegnen. Unserer oben
erwähnten Midlife Crisis gefährdeten Rasse eher weniger,
denn wenn sie nicht einer trägen Beschäftigung zu Zwecke
des Broterwerbs nachkommt, liegt sie um diese Zeit im Bett und
ist froh, dass sie ihr Nachwuchs in Ruhe lässt, hauptsächlich
weil der sich durch die vormittäglichen Edutainment-Programme
zappt - und am Nachmittag in der Spielzeugwaren-Abteilung
des angrenzenden Supermarktes plärrt: "Rabääääh! Ich halte
jetzt so lange die Luft an, bis ihr mir den Bumblebee kauft!"
Ach, würde man doch nur wissen, wovon der Nachwuchs da redet,
und dann die Quelle des Brainwashings begutachten, viel weniger
würde man womöglich den Fehler begehen, die Kinokarte
tatsächlich zu kaufen, denn was man dem Computerspiel nie
ansah, die Comic-Serie ist ein infantiler Scheiß.
Und der Film der mit monumentaler CGI-Grafik und
Dolby-Surround-Bumm-Bumm aufgemotzte gleiche Mist.
Was sagt Bumblebee, bevor er auf der Pressekonferenz in Seoul
die hübsche Brünette, die sich als Megan Fox verkleidet hat, in
Wirklichkeit aber ein verfeindeter Roboter ist, zerquetscht?
Richtig: "Bumblebee!"
Der Anfangssequenz kann man das noch nicht unbedingt
entnehmen, ebenso wie dem einen, wirklich manipulativen
Trailer, der ohne ein einziges Wort der Darsteller,
cool und gewaltig daher kommt, doch schnell entwickelt
sich TRANSFORMERS zu einer Art KNIGHT RIDER 2000 mit einer Story
dümmer als eine davide Hasselnuss. Und da nutzt auch
kein hasselhoffen auf eine Besserung, es wird
schlimmer und schlimmer. Bei IMDB schreibt ein User,
man käme gar nicht zum Grübeln über die Story, da
einem sofort wieder die Fetzen um die Ohren fliegen,
aber mich haut das nicht vom Hocker. Ich stelle mir
eher vor, wie ich beim Pornofilm die Lautstärke runter drehe,
um mich aufs Wesentliche zu konzentrieren, doch die
Story konnte ich in der Pressevorführung morgens um zehn
schlecht ausblenden, ganz ohne Bier in Maß oder Massen.
Total unrealistisch!
Guckt doch mal, wo der hinguckt!
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Denn darum geht's,
ums Merchandising.
Allein im Abspann vier Songs,
damit der Soundtrack voll wird.
Bildmaterial:
© c64games.de / Universal