THE GRINCH
(Der Grinch)
Regie: Ron Howard
Start: 23. November 2000
Jim Carrey ist DER GRINCH, ein gar garstig Ungetüm,
hasst Weihnachten wie die Pest, immer schlecht gelaunt,
und manchmal ist er richtig ungestüm.
Soviel zum Versmaß der sich (nur manchmal oder doch immer?) reimenden
Off- Stimme des Erzählers, im Original, das ich nicht kenne, gesprochen
von Anthony Hopkins, und wenn es - das Versmaß - dort ebenso vergewaltigt
wird, dann frage ich mich ernsthaft, warum er sich dafür hergab.
Ganz wie Seuss sie gemalt hat.
Die Whovillaner sehen ein bisserl anders aus.
Jim Carrey, der gab sich nicht nur dafür her, er wollte es,
er wollte der GRINCH sein, sein Kindheitstraum,
sein über alles geliebter, "gemeiner, niederträchtiger, hinterlistiger,
schelmischer, schlüpfriger, schlimmer, fieser, ärgerlicher, schlecht
gelaunter, böser, rücksichtsloser, intoleranter, absolut unverbesserlicher,
übel riechender und nicht sehr netter" - soweit das Presseheft -, dumm
herum hoppelnder, infantiler, blöde Grimassen schneidender GRINCH,
der Weihnachten noch mehr hasst als alles andere auf der Welt
und es den märchenhaften Bewohnern von Whoville, Bürgermeister May Who
(Jeffrey Tambor), Martha May Whoever (Christine Baranski), Whobris
(Clint Howards), Betty Lou Who (Molly Shannon, oh, der SUPERSTAR), Lou Lou Who (Bill Irvin),
deren Kind Cindy Lou Who (Taylor Momsen), in der den GRINCH bekehrenden
Rolle, Wu Who, Dudu, Schwuhu und wu sie alle heißen, dieses Jahr so
richtig versauen will.
Uns versaut er es bei der Gelegenheit gleich noch viel mehr!
Es ist erschreckend. Obwohl man meinen sollte, es sei vollkommen
überflüssig Jim Carrey einen Sack voller Geld zu bezahlen, wenn er
sich doch die ganze Zeit hinter einer - nun, äh - Maske versteckt,
hinter der man ihn eh nicht erkennen kann, man erkennt ihn doch.
Dieser Mann verzieht das Gesicht wie kein anderer, nur kann ich mich
mit dieser blöden, stumpfsinnigen, total bekloppten - ach, sucht Euch
irgendwas aus! - Gesichtsakrobatik nicht anfreunden, noch dazu,
wenn er den ganzen Film über wie ein Dreijähriger über die Leinwand
hüpft, was mich zu der Aussage geleitet: Man sollte Altersbeschränkungen
nicht nur nach unten, sondern auch nach oben einführen.
Für THE GRINCH würde ich beantragen: bis 3 Jahre.
Meines Erachtens recht hoch gegriffen, aber ich denke, zu ertragen ist
der Film eh nur besoffen, und ich habe einfach ein moralisches Problem
damit, Zweijährigen harten Alkohol auszuschenken, auch wenn es nur
zu ihrem Besten ist.
DER GRINCH (Jim Carrey) und Rudolph, das Renntier
(einer von sechs Hunden).
Ja, das Bild ist lustig, der Film nicht.
Drum zeig' ich Euch das Bild hier, dann könnt Ihr Euch den
Film sparen.
Theodor S. Geisel alias Dr. Seuss ist der Geschichtenschreiber,
der um das Jahr 1937 herum startend 44 Bücher über eine phantastische
Märchenwelt names Whoville veröffentlichte und seit der hollywoodschen
Verbockung seiner Geschichte "The 5000 Fingers of Dr. T." in den
Fünfzigern jedwede, weitere solche Verfilmung nur über seine Leiche
zuließe, die 1991 sodann den Weg für eine Neufassung des von ihm
wohl für würdig empfundenen Animationsfilms "Wie der Grinch Weihnachten
gestohlen hat" von 1966 ebnete. Neun Jahre Brainwashing für die Witwe,
und sie ist überzeugt, das Ergebnis hätte ihrem Mann sicherlich gefallen.
Ich mag es nicht beurteilen. Die mühsame Detailtreue bei der Umsetzung
der phantasievollen Who- Bauten, die mit digitalen Effekten und enormem
Aufwand betriebene technische Umsetzung seines Märchenreiches? Sicherlich.
Aber die kindische, klamaukhafte Darstellung als Blödelstory?
Ich weiß nicht... Vielleicht erscheint die gleiche Geschichte in
Buchform auch schlichtweg nicht so infantil wie als Film.
Meiner Vorstellung von einem Film für eine zumindest eine gewisse
Gehirnmasse besitzende Menschheit entspricht dieser hier zumindest
nicht, und so kann ich jeden nur davor warnen.
Lasst Euch Weihnachten nicht von THE GRINCH verderben!
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Bildmaterial:
© UIP