THE CROSSING
Buch & Regie: Nora Hoppe
Start: 1. Februar 2001
Bâbak (Behrouz Vossoughi) lebt im Exil in Brüssel.
Eines Tages erhält er todbring- langweiligen Besuch von einem seltsam
anmutenden Mann (Johan Leysen). Mit unsäglicher Symbolik,
die man, wenn man will, verstehen mag (man kann es aber auch
bleiben lassen), erzählt THE CROSSING eine Geschichte in fünf
Akten, auf die die Welt - soweit es mich betrifft - gut und gerne verzichten
kann. Doch was den Stempel Kunst trägt, das muss freilich
lobenswert sein, auch wenn es unerträglich ist.
Es fiel mir wirklich schwer, mich im Kino nicht selbst zu
geiseln. Nur durch harte Meditation gelang es mir,
mich davon abzuhalten, mir mit der mittlerweile leeren
Cola-Flasche die Zähne auszuschlagen. Ich begnügte mich
letztendlich damit, die Flasche mit zusammengebissenen Zähnen
so fest wie möglich zu verschließen, während das
ständige Bohren und Hämmern der Handwerker im Nebenraum
(genaugenommen handelte es sich um die Außenwand) das Werk nicht
erträglicher werden ließ, wenn man auch zugeben muss,
es passte in einem gewissem Maße schon fast als Hintergrundkulisse
zum Film. Vielleicht sollte man zu jeder Vorführung ein paar
Zimmermänner engagieren.
Mein Plan, was das Verlasssen des Kinos anging, belief sich letztendlich
in etwa wie folgt - womit mein ganzes Kunstverständnis zum Ausdruck
gebracht werden sollte: Man hebe sich die leere Cola Flasche seitlich links
an den Kopf und wenn man die ganze Aufmerksamkeit geniesst,
stelle man sie mit einer schwungvollen Armbewegung auf den Tisch
und sage: "Tschoff!"
Wenn einen dann jemand fragt, was man von dem Film halte,
gebe man ihm die leere Flasche mit dem Kommentar, das sage
man ihm - oder ihr - wenn er - oder sie - die Flasche
öffne. Während er - oder sie - die Aufgabe
sodann erfolglos zu lösen versucht, füge man hinzu:
"Genau das habe ich während des Films getan!"
"Tschoff!", sagte ich nach der Vorstellung zu
Sabine. Und nach einer Weile des Schweigens:
"Frag mich doch mal, wie ich den Film fand!"
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© Zephir Film