SUPERSTAR
in Farbe!
Regie: Bruce McCulloch
Start: 16. November 2000

Der Trick scheint so einfach wie genial.
UIP- Filme kommen meist im Doppelpack, vorneweg ein ganz ein miserabler (THE FLINTSTONES VISIT LAS VEGAS, FOR LOVE OF THE GAME, RUGRATS, ...), hintendran ein nicht ganz so schlimmer, manchmal sogar richtig guter oder mangels Alternative ein ebenso schlechter (der vorigen Aufzählung entsprechend, GLADIATOR, BEING JOHN MALKOVICH, VIRUS, ...). Mit der Wirkung, daß man den letztgezeigten Film (meist) recht erträglich findet.

Das diesmalige Doppelpack lautete: GUESTHOUSE PARADISO versus SUPERSTAR.
Und es funktionierte. SUPERSTAR ist recht erträglich. Es hat keiner den Kinosaal verlassen. Allerdings, ... so richtig begeistert mochten wir uns auch nicht zeigen. Sollte einem das, wenn man den "Vorfilm" bedenkt, doch ernsthafte Zweifel auf die Stirn treiben?
Ich weiß es nicht. Jedenfalls fange ich langsam an, diesen ganzen leinwandhaftig gewordenen SATURDAY NIGHT LIVE Figuren kritisch gegenüber zu stehen. Um so eine handelt es sich nämlich in SUPERSTAR. Mary Katherine Gallagher (Molly Shannon), besondere Kennzeichen: etwas zu alt für die Schulmädchen- Uniform, leicht hippelig, will einen Kuss (Hatten wir das nicht schon? NEVER BEEN KISSED) und überwältigende, überdimensionale, überirdische, über..., also riesige, enorme, geradewegs kolossale Ambitionen zum - richtig! - SUPERSTAR. Ambitionen wohlgemerkt, von Talent war keine Rede.
Ihrem Ziel ein wenig näher kommt sie, als das Catholic Teen Magazine an ihrer Schule zu einem Talent- Wettbewerb aufruft, dessen Gewinner(in!?) in Hollywood die Möglichkeit erhält, schauspieligerseits in einem Film - mit positiven moralischen Werten freilich - mitzuwirken.

im Traum

Was in einem SATURDAY NIGHT LIVE Sketch funktionieren mag, ich lasse einmal außen vor, ob ich es komisch fände, auf der Kinoleinwand scheint vieles davon seine Wirkung zu verfehlen. Mary Katherine Gallaghers Intonation "And then... I'M GONNA BE A SUPERSTAAAR!" kommt wie ein Rohrkrepierer daher, sicherlich nicht ganz unbeabsichtigt und dennoch irgendwie mit keiner richtigen Spannungskurve, die im Stande wäre weit genug abzufallen. Das viel zu hohe Alter aller Schüler, allen voran der Hauptdarstellerin, wirkt im Film eher störend. Das ist Stand Up Comedy, im Kino funktioniert es nicht. Ganz richtig erkannt hat Drehbuchautor Steven Wayne Koren immerhin, Mary Katherine Gallaghers Normalverhalten, bei jeder sich bietenden Gelegenheit hippeliger Natur über einen Stuhl zu fallen, füllt keinen Spielfilm und hat die Geschichte erweitert. Sie bekommt eine Familie, eine Kindheit, Freunde und Feinde zum Interagieren. Und einen haufen Stühle zum Drüberfallen, die Szene hätte man getrost streichen können.

in Schwarz-Weiß
Probleme mit dem Stuhlgang:
Mary Katherine Gallagher (Molly Shannon).

Viele kleine Gimmicks lassen einen dann aber dennoch schmunzeln, so zum Beispiel, wenn sich die Macher des Catholic Teen Magazine als ein Haufen greiser Redakteure entpuppen, die ganz bestimmt ein wenig an ihrer Zielgruppe vorbeischreiben. Und auch der Anfang ist wirklich verheißungsvoll, wie ein Musikvideo, flott und mit schönen Bildern, wenn die kindliche Mary, schon damals mit Hornbrille das kleine, sich nie ändern werdende, hässliche Entlein zum lebensrettenden Sprung in den Swimmingpool ansetzt und uns im Off erzählt, das, was nun folgt, das ist ihre Geschichte, die Geschichte von Mary Katherine Gallagher. Und ihrem Werdegang zum...

in Aktion
SUPERSTAAAR...

KO

Das nächste UIP- Doppel war übrigens THE GRINCH vs. BILLY ELLIOT. Das sollte jedem Jim Carrey Fan zu denken geben!

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