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STEPMOM

(Seite an Seite)

Regie: Chris Columbus
Start: 28. Januar 1999


Isabel hat verschlafen. "Ben!". Und die Kinder müssen zur Schule. "Ben!". Wenigstens Anna ist wach und da. "Wo hat sich Ben versteckt?" "Du hast schon wieder vergessen, mein lila Hemd zu waschen! Heute ist in der Schule Lila- Hemd- Tag!"     "Ben!" ... "Ben!" ...

Schließlich wird Ben noch gefunden, nur anziehen mag er sich nicht. Himmel, als wäre Aufstehen nicht schon ohne Kinder stressig genug!

"Mum!". Die Laune von Anna und Ben hebt sich schlagartig.
Jackie steht in der Tür.
Jackie?
Und wer ist Isabel? Richtig. Die Stiefmutter.

Das ist das Problem, wenn man schon vorher weiß, um was es geht. Man nimmt sich einfach diese kleinen Aha- Effekte. Und gerade habe ich den Trailer gesehen, und der nimmt einem auch den Rest :-/

   Zeit, die "Familie" vorzustellen:
Quak!
  • Isabel (Julia "Der Breitmaulfrosch" Roberts), jung, Karrieretyp, Beruf: Werbefotografin
  • v.l.:
  • Ben (Liam Aiken, 8), 8, Beruf: angehender Zauberer, zaubert sich auch schon mal selbst weg
  • Anna (Jena Malone, 14), 12, Beruf: Tochter
  • Isa, Bell!
  • Schnarch!
    Guck!
  • Jackie (Susan Sarandon), Beruf: Übermutter
  • Fehlt noch einer im Bunde:
    Love
  • Luke (Ed Harris), der Mann dazwischen, Liebhaber, Vater, Ex- Ehemann und... äh... nochmal Vater, quasi von zwei Kindern.
  • and Hate?
    Zuviele Bilder? Ok, ich versuche mich etwas einzuschränken.
    Und so schließt sich der Kreis:
    Luke liebt Ben und Anna lieben Jackie haßt Isabel liebt Luke liebt Isabel haßt Jackie (auch ein bißchen) liebt Anna und Ben lieben Luke .
    -->
    Hey Moment, da fehlt doch noch was Wichtiges...

    haßt
    Anna Isabel.

    Und Ben? Der haßt Isabel nur, wenn er muß.
    Das gibt sogar Jackie zu denken. Doch die hat bald andere Sorgen, schaut in die Röhre und hat Krebs.

    Wer schon in EVER AFTER einen Sitznachbarn hatte, der Blut und Wasser heulte, der sollte sich warm anziehen - und vor allem wasser- und blutdicht. STEPMOM startet wahrscheinlich nur deswegen im Winter, damit auch wirklich harte Typen eine Ausrede haben, wenn sie große gelbe Brocken in kleine weiße Papierservietten schniefen. Und so sind alle zwischen den unterschiedlichsten Gefühlen hin- und hergerissen. Haß, Liebe, Eifersucht, Bewunderung, Mordlust...

    Mordlust?

    Naja, wahrscheinlich nur ich. Wenn ich sehe, wie sich Eltern um ihre Kinder scheren, klappt mir das Messer in der Hose auf, was zuweilen recht schmerzhaft sein kann. Ein paar in die Fresse, das hilft. Oder alle Eltern, Kinder und überhaupt jeden einfach erschießen...


    - Du, Papa?
    - Ja, mein Kind?
    - Können sich Eltern auch von ihren Kindern entlieben?
    - Du, Papa?
    - Ja, mein Kind?
    - Können Schneehasen auch im Schnee blasen?

    Nun gut, nachdem das überstanden war, konnten mich die restlichen Gefühlsausbrüche auch nicht mehr aus der Fassung bringen. Ich hatte eh Schnupfen.

    Wer also mehr auf Mord und Totschlag steht, Finger weg von der Stiefmutter. Wer andererseits gerade auf der Suche nach einem passenden Heiratsantrag ist, dem kann ich STEPMOM nur empfehlen. Am Besten der/dem Angebeteten vor dem Kino ohne Kommentar eine Garnrolle in die Hand drücken. Aber Vorsicht. Danach seid Ihr verheiratet.
    Die Idee zu der Szene hatte übrigens Julia Roberts, den Text kritzelte Chris Columbus, dessen Mutter BTW auch erst jüngst der Krebs besiegte, während einer ihn inspirieren sollenden Hochzeitsfeier auf eine Papierserviette.
    Unbestätigten Gerüchten zufolge soll diese zusammen mit ein paar großen gelben Brocken zugunsten der Aktion "Mehr Waffen gegen Eltern mit Kindern (und auch ohne)" meistbietend versteigert werden.

    KO

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