MIFUNE
Regie: Søren Kragh-Jacobsen
Start: 27. Mai 1999

GESTÄNDNIS

Als Mitglied der Bruderschaft von DOGMA 95 und Co- Unterzeichner des Reinheitsgelübtes fühle ich mich mit voller Verantwortung für mein Tun zuzugeben versucht, während der Produktion von DOGMA 3 - MIFUNE die folgenden Verstöße gegen das soeben erwähnte Gelübte begangen zu haben. Mildernd bitte ich jedoch zu erwägen, daß der Film als Dogma- Arbeit genehmigt wurde, weil bei strenger Betrachtung nur ein einziger genuiner Regelbruch über die Bühne gegangen ist. Alle anderen Missetaten möge man mir als moralische Verfehlungen nachsehen.

Ich gestehe vorbehaltlos, für das Drehen einer einzigen Einstellung ein Fenster mit einem schwarzen Tuch verhängt zu haben. Was nicht nur als Hinzufügung eines Gegenstandes in der Kulisse betrachtet werden muß, sondern ja fast schon als eine Art Lichtsetzungs- Arrangement betrachtet werden könnte.

Ich gestehe, mehrfach und vorsätzlich sowohl Mobiliar als auch Dekormaterialien im Haus hin- und vor allem wieder hergeschoben zu haben.

Ich gestehe, zur tieferen Inspiration eine Mehrzahl von Alben meines Lieblings- Comics aus Kindheitstagen, "Linda & Valentin", mit zu den Dreharbeiten geschmuggelt zu haben.

Ich gestehe, die photographische Abbildung einer alten Dame aus der Gegend gekauft und jene Abbildung für eine Szene an prominenter Stelle in Szene gesetzt zu haben; dies geschah eher weniger aus narrativen, sondern vielmehr aus selbstsüchtigen, spontanen und freudespendenden Gründen.

Ich gestehe, die hydraulische Plattform eines nicht der Produktion zugehörigen Malermeisters geliehen zu haben, um zwei Einstellungen aus der Vogelperspektive in meinem Film unterzubringen.

Ansonsten lege ich hiermit noch einmal Wert auf die Feststellung, daß DOGMA 3 - MIFUNE in meiner Gegenwart ausschließlich im Einvernehmen mit dem Dogma- Reinheitsgelübte inszeniert wurde.
Und noch einmal möchte ich zuletzt herausstreichen, daß dieser Film von der DOGMA 95- Gruppe als Dogma- Film anerkannt wurde, weil bei strenger Betrachtung nur eine einzige Regelverletzung von mir verbrochen wurde. Die anderen Punkte mögen bitte mildernd als moralische Fehltritte gewertet werden.

Kopenhagen, 20. Januar 1999
Søren Kragh-Jacobsen


Dumm gelaufen, Kresten (Anders W. Berthelsen). Gerade hat er eine Frau (Sophie Grabol) geheiratet, die im Bett schreit wie am Spieß; mit einem Schwiegervater, dem das Geld aus den Ohren quillt. Alles prima, möchte man meinen.
Da klingelt das verdammte Telefon und er wird zurück in seine ländliche Vergangenheit gerissen, die Kresten als imagebewußter Yuppie immer so gut geheimhalten konnte. Doch bei aller Abgebrühtheit ist er eine gute Seele. Und als er nun anläßlich der Todes seines Vaters auf den Bauernhof aus Jugendtagen zurückkehrt, nimmt er sich sogleich seines liebenswerten zurückgebliebenen Bruders Rud (Jesper Asholt) an. Denn in einem Heim hat der Ufo- und Toshiro Mifune- Fan rein gar nichts verloren.
Nun liegt es an Kresten - völlig überfodert - mit lauter Lügen erst mal seine neugierige Frau auf Abstand zu halten und zur Hilfe lieber per Annonce eine viel zu hübsche Haushälterin anzuheuern. Liva (Iben Hjejle) hat vorher freilich auch nicht gerade hinterm Deich gelebt, sondern in Kopenhagen als Hure gearbeitet. Muß ja keiner wissen. Und so lernen sich die drei beim gemeinsamen Hühnerjagen, Spleenpflegen sowie beim gegenseitigen Hofmachen immer mehr zu schätzen. Was Krestens hysterische Frau oder auch Livas rotzfrecher Bruder Bjarke (Emil Tarding) alsbald zu verhindern versuchen...

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Was freilich der tiefere Sinn und Zweck von MIFUNE ist, bleibt dem, der nicht der Autor obiger Zeilen ist, indes verborgen, aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig...