BEING JOHN MALKOVICH
Schau mir...
Regie: Spike Jonze
Start: 4. Mai 2000

Wollten Sie Catherine Keener schon immer einmal mit den Worten Bück Dich! zeigen, wo's lang geht? In diesem Film haben Sie die Gelegenheit dazu, doch machen Sie sich keine Hoffnungen, daß sie Sie in der Rolle der Maxine - abgesehen davon, daß sie sich bückt - auch nur eines ihrer eiskalten Blicke würdig erweisen wird. Und falls doch, dann wird dieser ebenso wie die Worte, die ihn dazu aus ihrem perfekten, fantastischen, unendlich begehrenswerten Mund begleiten, absolut, niederschmetternd und unwiderruflich vernichtend sein. Und nun, nun haben Sie eine vage Vorstellung von dem, wie Craig Schwartz (John Cusack) sich fühlen mag.

...nicht untern Rock!
Geht sogar in die Knie: Craig Schwartz (John Cusack),
doch Maxine (Catherine Keener) bleibt unerbittlich.
Sich knieen ist in diesem Stock aber dennoch immer eine gute Idee.

Jener welcher macht gerade die frappierende Erfahrung, daß das Leben kein Flotti Lotti Puppenspiel ist, beruflich wie auch zoohause. Von seiner tierisch heruntergekommenen Ehefrau Lotte (Cameron Diaz - Ist sie es wirklich?) gehegt und gepflegt und mit dem neu gefundenen Job irgendwo im siebten bis achten Stock scheint die Welt ihm zwar gar nicht allzu unwohlgesonnen, doch entpuppt sich all dies nach einer maxinalen Abfuhr eben als schlichtweg relativ und bedeutungslos. Solche Situationen müssen es sein, welche die Menschen dazu bringen, sich schnurstracks in einen Straßengraben in der Nähe der New Yorker Ausfahrtsstraße nach New Jersey zu werfen.
Craigs Arbeitgeber, der verwirrte Dr. Lester (Orson Bean), indessen würde am liebsten mal seine Sekretärin richtig vernaschen und ist so ganz nebenbei nicht nur John Malkovichs größter Fan.

Und warum nun plötzlich alle - selbst John Malkovich (John Malkovich) selbst - John Malkovich sein wollen und manche von ihnen für die ein oder anderen 15 Minuten oder auch länger sogar John Malkovich sind und was John Malkovich zu all dem sagt, wenn er denn überhaupt noch er selbst ist oder was eben gerade dann passiert, wenn John Malkovich John Malkovich ist und was sonst noch alles in diesen grandiosen, vollkommen abgedrehten und vollkommen abgedrehten Film passiert, sollte man vorweg gar nicht wissen. John Malkovich hatte ja schließlich zu Anfang auch nicht die geringste Ahnung...


John Malkovich (John Malkovich) gewährt
tiefe Einblicke in seine Seele...

... und jeder will sie sehen.

John Cusack über BEING JOHN MALKOVICH: "Das ist das krankste Ding, das mir selber nie eingefallen wäre. Es ist total originell, total neu, verzwickt, voller absurder Wendungen, sophisticated, geistig anspruchslos - und das alles gleichzeitig.".
Und ehrlich gesagt, diese Betrachtungsweise gefällt mir auch viel besser, wie über den Film zu philosophieren. BEING JOHN MALKOVICH mag zugegebenermaßen auch seine kleinen Unlogiken bergen, aber so bin ich eben, mal stört es mich, mal stört es mich nicht. Und hier stört mich rein gar nichts.


Fanclub- Treffen: Dr. Lester (Orson Bean),
Lotte (Cameron Diaz) und ein geheilter Affe.

Es kommt in Pressevorstellungen recht selten vor, daß sich der (sich zu) ernst(zu)nehmende Berufsstand der Filmjournalisten vor Lachen fast bepisst, in diesem Fall haben wir es uns jedoch nur ver- und die Beine zusammengekniffen, weil es im Kino ansonsten so stinkt. So stank es, da die Kinoaußenfasade gerade neu gestrichen wurde, nur nach Farbe. Es kann also auch sein, daß wir lediglich unter dem Einfluß berauschender Dämpfe standen.

KO

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Bildmaterial:
© UIP / image.net