I Am Legend

Regie: Francis Lawrence
Start: 10. Januar 2008

Ein Mann und sein Hund gegen den Rest der Welt.
Das hört sich schwierig an.
Nicht jedoch, wenn der Rest der Welt quasi einer Anti-Krebs-Therapie zum Opfer gefallen ist.

Ein Mann und sein Hund gegen den Rest der Welt, der schon einer Anti-Krebs-Therapie zum Opfer gefallen ist.
Das hört sich für ein Abend füllendes Kinovergnügen dann doch etwas zu langweilig an.
Nicht jedoch, wenn die Therapierten nur das Licht, nicht jedoch den nächtlichen Angriff scheuen.

Ich bin kein Freund ernsthafter Science-Fiction oder Fantasy - im Buchformat. Da lese ich lieber Douglas Adams, Terry Prachett oder Robert Rankin. Beim Film ist es genau andersrum, was vermutlich daran liegen dürfte, dass so ziemlich jeder nicht ernst gemeinte Science-Fiction-Film grundsätzlich als Klamauk der untersten Schublade endet, und manchmal passiert dies sogar ernst gemeinten. Hier jedoch nicht, um es mit den Worten von Mr. Adams zu sagen, keine Panik!
You are legend!
Du kaufst mir jetzt den Simmel ab, sonst
bist du Legende!

PS: Die obige Szene ist zu allem Überdruss in der Kino-Version nicht zu sehen, sondern entstammt dem auf DVD und youtube erhältlichem, alternativem (und zudem noch ursprünglichem) Ende.

Als unernste Leseratte blieben mir bisher also selbst Klassiker wie I AM LEGEND von Richard Matheson vorenthalten, und das obwohl sogar schon zweimal verfilmt: 1964 als THE LAST MAN ON EARTH mit Vincent Price und nie auf Deutsch erschienen und 1971 als DER OMEGA-MANN, die wohl bekanntere Fassung mit Charlton Heston in der Hauptrolle. Aber als 28 DAYS (und WEEKS) LATER Fan habe ich doch recht schnell erkannt, von welcher Vorlage diese wohl inspiriert worden sein könnten.

Auch bin ich kein wahrer Will Smith Fan - vor Allem keiner der unernsten MEN IN BLACK Werke -, doch nehme ich I AM LEGEND nun gerne in meine von DER STAATSFEIND NR. 1 (aktueller denn je) geführte Liste von Ausnahmen auf. Wobei am Rande angemerkt sei, dass ich mich der presseheftlichen Lobhudelei, die - zugegebenermaßen nicht einfache - weniger auf Worten denn auf Mimik basierende Darstellung sei grandios gemeistert, nun doch nicht uneingeschränkt anschließen möchte. Da hat Hugo Weaving in V WIE VENDETTA mit Worten zwar, aber dafür ganz ohne (Gesichts)mimik wesentlich mehr geleistet. Will Smiths Gesichtsmuskeln wirken dem entgegen ab und an leicht überstrapaziert. Aber wollen wir ihm das nicht weiter zur Last legen, ist ja auch kein Wunder, so allein als normaler Aussätziger umringt von der monströsen, abartigen Normalheit.

Wie 28 DAYS LATER legt I AM LEGEND übrigens eine verhältnismäßig ruhige Gangart zu Tage, auch wenn das ein oder andere Reh das anders sehen mag. Brachiale Action-Sequenzen findet man zu Gunsten einer erzählenswerten Geschichte weniger, und sitzt trotzdem angespannt im Kinositz, aus Angst im nächsten Moment doch kritisch vom Sitznachbar beäugt zu werden, weil man kreischend ihm ans Knie gefasst.
Wuff!
Auch ein Film wie I AN LEGEND kommt in der heutigen Zeit nicht ohne Dusch-Szene aus.

Also, Knieschützer angelegt und ab ins Kino!

KO

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