Hostel
Regie: Eli Roth
Start: 27. April 2006
Das ist Eli Roth, der Regisseur von HOSTEL.
Soviel allen vorweg, die den Namen Quentin Tarantino auf den Lippen haben.
Quentin Tarantino tritt hier "lediglich" als Produzent auf.
Dass Quentin Tarantino keine seichten Seifenopern produziert
verleiht HOSTEL dann natürlich trotzdem das Prädikat "Beachtenswert".
Das ist ein Stuhl.
Eli Roth ist ein Kumpel von Harry Knowles, dem Webmaster von
Aintitcoolnews.com, der Seite dessen deutsche Antwort wir einmal
gern geworden wären, es aber nicht sind - zumindest sagen das
unsere Zugriffzahlen, unser mittlerweile nicht mehr ganz so
umfangreicher Content und die Tatsache, dass wir kaum (um
nicht zu sagen niemals) Einladungen zu exklusiven Pressevorführungen
erhalten, die extra nur für uns veranstaltet werden.
Ganz im Gegenteil, zu KING
KONG haben in Deutschland Internet-Magazine (oder vielleicht
auch nur wir? ;-) explizit keine Einladung erhalten.
Wie dem auch sei, die Einladung zu HOSTEL lag mir vor, und deswegen
schreibe ich hier darüber - ganz am Ende womöglich auch noch
einen Satz über den Film. Das Presseheft lag - und liegt immer noch -
mir ebenfalls vor, genaugenommen lag es nicht vor, sondern wurde nachträglich
verschickt, aber wir wollen uns hier nicht mit solchen Genauigkeiten
aufhalten.
Im Presseheft auf Seite 10 - um genau zu sein - wird nun also erläutert
wie Eli Roth zur Idee seiner Geschichte gekommen ist.
"Wir sprachen über die furchtbarsten Dinge, die man im Internet finden
kann", erinnert sich Roth. "Etwas, das noch weiter geht als die üblichen
Bestialitäten, Skateboard-Unfälle oder die beiden japanischen
Mädchen, die sich in einer Badewanne gegenseitig in den Mund kotzen".
Knowles gab zu, dass er im Internet auf etwas gestoßen sei, dass so
schrecklich war, dass er lange zögerte, Roth von seiner Entdeckung zu erzählen.
Eine Tatsache, die den Regisseur noch neugieriger machte. Knowles schickte seinem
Freund schließlich den Link zu einer Website und was Roth dort fand, verstörte ihn
tiefer, als er es je vermutet hätte: Irgendwo in Thailand wurde
mit Mord Geschäfte gemacht. Für die Summe von 10.000 Dollar wurden
Interessierte in einen Raum gebracht, bekamen eine geladene Pistole in die Hand
gedrückt und konnten einen anderen Menschen töten.
Durch welchen Zufall Knowles auf den Link aufmerksam wurde, bzw. welche
Suchbegriffe er bei Google eingab und was das über seine sexuellen
Neigungen aussagt (Vorsicht, Ironie! Da spricht der pure Neid. ;-)
steht nicht im Presseheft, der Link zur Webseite fehlt ebenso.
Der nächste Absatz ergötzt sich in moralischem Ekel, aber dem Interesse,
einen Film daraus zu entwickeln, und weil ich es erwähnenswert finde,
möchte ich den darauffolgenden Absatz noch erwähnen, genauer gesagt:
zitieren.
HOSTEL - nichts für schwache Füße.
Josh (Derek Richardson) kriecht freiwillig auf dem Boden.
Die Website behauptete, dass dies in Thailand völlig legal sei - die Opfer
nähmen aus freien Stücken daran teil. Sie seien verzweifelte, bitterarme
Menschen, deren Familien am Verhungern seien. Mit ihrem Opfer verdienten
sie genug Geld, damit ihre Frauen, Kinder und Eltern überleben konnten.
"Die Website stellte es so dar, als seien die potenziellen Mörder Wohltäter
und würden den Opfern einen Gefallen tun - mit einer Art bizarrer
Lebensversicherung", sagt Roth.
Ich wäre übrigens auch nicht überrascht, wenn die Geschichte über
die Webseite erstunken und erlogen ist, und nur erzählt wird,
weil es eine nette Geschichte ist. Nett fand ich dann auch HOSTEL.
Für einen Splatter-Film wirklich inhaltlich gut aufgebaut und
durchdacht und vom Thema nicht ganz so ausgelutscht wie manch
anderer Blockbuster im Action- oder Liebesfilm, -drama, etcetera
Genre - allerdings schon ein bisschen blutig.
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Bildmaterial:
© Sony Pictures