BIS ZUM HORIZONT UND WEITER


Regie: Peter Kahane
Start: 28. Januar 1999

Ich hab's ja net so mit deutschen Filmen, gell, aber eins war klar, nach Solo für Klarinette, dem schlechtesten Film aller Zeiten *), konnte sich Corinnna Harfouch nur verbessern.
Verrückt?
Was Katja (Nina Perti) sich in den Kopf gesetzt hat, das erreicht sie auch, und wenn die ganze Welt Kopf steht...
Ein kleiner Schock zu Anfang, als Wolfgang Stumph so richtig zerknautscht in seinem Auto aufwacht und für einen Moment fast Kommissar Schimanski ähnelt. Aufatmen! - Es ist doch nur Wolfgang Stumph. Götz George ist glücklicherweise zu sehr damit beschäftigt, das Maximum aus seinem mißglückten Bootsanschlag herauszuholen, statt etwas Können aus sich, was uns in Bezug auf BIS ZUM HORIZONT UND WEITER aber viele peinliche Promo- Auftritte erspart.

Nichtsdesto... versuchte ich mich ...trotz dieser an sich positiven Aspekte mit meiner Begeisterung zurückzuhalten..., was mir jedoch nicht gelang, denn BIS ZUM HORIZONT UND WEITER ist ein durch und druch sehenswerter wenn auch deutscher Film, der auf Wolfgang Stumphs sächselnde Dialektik eigentlich sogar hätte verzichten können, hat er doch auch so ein reichliches Humorpotential, welches sich zu allem Überdruß noch mit einer ausgezeichneten Kameraführung paart.
Nur auf die Hommage an Udo Lindenberg hätte ich verzichten können.

Die Hauptrollen in BIS ZUM HORIZONT UND WEITER teilen sich Corinna Harfouch als zärtlich entführte Richterin Beata Nelken mit ausgeprägtem Drang zu chloroformen Sesamhörnchen, Wolfgang Stumph als liebeskranker zärtlicher Ver- und Entführer Henning Stahnke, der nicht so schnell das Handtuch, schon aber einmal ein Taschentuch wirft und Nina Petri als verknackte Schizo- Tusse Katja, die wenn's drauf ankommt auch mal den Gürtel enger schnallen kann. Das nebenrollige Bunny Ilse hätte sich über eine konsequentere Einhaltung solch lobenswerter Vorsätze sicherlich nicht zu Tode gefreut...

KO

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*) vor PRACTICAL MAGIC