&
HOMMES FEMMES
MODE D'EMPLOI

(Männer & Frauen - Die Gebrauchsanleitung)

Buch & Regie: Claude Lelouch
Start: 11. Juni 1998

Je te quitte où je te tue?
Je te quitte où je te tue?
Wem es gelingt, selbigen Satz fünfmal hintereinander schnell auszusprechen, ohne sich dabei die Jeans vollzusabbern, der hat die erste Hürde im Wettlauf, ein französischer Schauspieler zu werden, schon fast hinter sich.

Zwei Jahre hat es gedauert, Claude Lelouchs "Hommes & Femmes - Mode d'Emploi" mit deutschen Untertiteln zu versehen. Warum so lange? Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sich der Übersetzer desöftern versabbert. Gelohnt haben sich die Reinigungskosten allemal, bekommen wir doch eine Beziehungskomödie (Drama?) der etwas anderen (unamerikanischen) Art zu sehen, keine plumpen Mißverständnisse, die ein Pärchen erst zusammen, dann auseinander und am Schluß wieder zusammen bringen. Nein, in wahrhaft tiefgründige Abgründe fallen alle Beteiligten. Und ganz nebenbei bringen ein paar Magenprobleme auch noch die recht unterschiedlichen Gestalten Fabio Lini (Fabrice Luchini) und Benoit Blanc (Bernard Tapie) zusammen, ersterer ein - weil arbeitsloser Schauspieler - polizistgewordener Angsthase, letzterer ein erfolgreicher Firmenchef und Frauenheld.
Bernard Tapie, Politiker, Geschäftsmann (Adidas), Fußballpräsident (Olympic Marseille), Steuerhinterzieher und Knastbruder, der hier sein Filmdebüt gibt, fällt seine Rolle nicht sonderlich schwer, spielt er sich in gewisser Weise doch nur selbst, wenn auch etwas bräver (Braveheart?).

In Hessen 3 habe ich gerade eine Kritik gesehen, die weniger gut ausfiel. Zu langatmig sei der Film, die Helden träfen zu spät aufeinander. Als ob es nur Fabio und Benoit gäbe. Schließlich erzählt "Hommes & Femmes - Mode d'Emploi" unter anderem auch die Geschichte von zwei Straßenmusikanten, einer leidenschaftlichen Witwe und den Teenagern Lola und Loulou, was mich auch zum (zu dem) Schluß kommen läßt.

"Männer & Frauen" als Gebrauchsanleitung. Ernüchternd. Leider. Quintessenz:
Lügt, was das Zeug hält, Ehrlichkeit scheint nur auf den ersten Blick die bessere Alternative. In diesem Sinne, noch einen schönen Tag ...

KO

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