Harry Potter und der Feuerkelch
(Harry Potter and the Goblet of Fire)
Regie: Mike Newell
Start: 17. November 2005
Sehen sich Daniel Radcliffe und Elijah Wood eigentlich ähnlich oder
liegt das in der Natur großer Film-Epossen?!
Nachdem mich Elijah Wood in HERR
DER RINGE anfangs nicht begeisterte, dies aber
nun in HOOLIGANS nachholte, den ich auf dem Hamburger Filmfest bewundern
durfte, kann sich meine durch und durch durch die mir indifferente Figur
Harry Potter geprägte Meinung über Daniel Radcliffe ja auch noch
ändern. Oder tut sie das gar schon in HARRY POTTER UND DER
FEUERKELCH?
Eine Gemeinsamkeit haben Elijah Wood und Daniel Radcliffe auf jeden Fall:
Sie sehen beide nicht mehr aus wie 14.
Sehr viel jüngere Kids (als 14jährige - genauer gesagt
Zwölfjährige) wird man auf Grund der FSK-Freigabe in der
Kinovorstellung auch nicht zu sehen bekommen, weder vor noch hinter der
Leinwand (wobei die FSK nur für das "vor der Leinwand" zuständig
ist). Glaubt man der Pressebetreuung, so ist auch das der Grund, weshalb
zur diesmaligen Pressevorführung keine Kids mehr zugelassen
waren.
Begeisterte Ovationen bei der Pressevorführung in
Frankfurt.
Das Bild zeigt einen repräsentativen Altersquerschnitt.
Es gibt aber noch andere Theorien:
- Jeder Euro zählt und jedes in der Pressevorführung anwesende
Kind senkt den Umsatz. Die Theorie gilt in der Praxis allerdings
höchstens für Kids ab zwölf.
- Die Zielgruppe der Teenager ist Kino technisch zahlkräftiger
besetzt und soll sich durch die nicht stattfindende Anwesenheit
jüngerer Zeitgenossen in ihrer Meinung bestätigt fühlen,
dass Harry Potter kein Kinderfilm ist. Diese Theorie ist auch unter dem
Namen Werner-Theorie bekannt.
- Bei HARRY POTTER UND
DER GEFANGENE VON ASKABAN gab es Kino-Kritiker, die von
zusammenzuckenden Kindern in der Pressevorführung berichteten. Ich
freilich nicht, da ich mich soweit wie irgend möglich von jeglicher
Art von Kind entfernt hinsetze... damit mir keine zuckenden Kids durchs
Bild oder mir auf die Füße hoppeln.
Der Nachteil ist allerdings, dass es zu kinderlosen Vorstellungen auch
kein kostenloses Popcorn gibt. Mein Kompromiss-Vorschlag wäre also,
beim nächsten Mal Kinder zuzulassen und dem Popcorn ein wenig Valium
unterzurühren.
- Die FSK ist ein Haufen durch und durch durchtriebener Sadisten, die
für den Trailer eine FSK6-Freigabe erteilten, um die nun scharf
gemachten Minderjährigen qualvoll vor der Kinokasse abblitzen zu
lassen.
Im Film wirken die Bilder übrigens echter,
nicht so gezeichnet wie hier.
Der tut nichts, der will doch nur spielen.
Und zwar mit Feuer.
Für Nicht-Leser des Abspanns noch der Hinweis:
No dragons were hurt during the making of this movie.
Wie dem auch sei, auf die mich störenden kindischen Sequenzen des
dritten Teils wird in HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH in der Tat
gänzlich verzichtet. Den Rest könnte ich aus meiner letzten
Kritik übernehmen. Die filmische Atmosphäre ist gleichbleibend
düster, was keinen Minuspunkt darstellt in meinen Augen, und die
Story ist gleichbleibend einfältig, was keinen Pluspunkt darstellt.
Nun gut, ein wenig weniger einfältig ist die Geschichte dieses Mal
vielleicht sogar, die Spannungsmomente basieren aber allesamt auf
abgelutschten Kinoklischees, und Harry Potter selbst als Held der
Geschichte purzelt ohne sonderliches Zutun einfach so durch sie hindurch.
Da fallen seine Gegner in ausweglosen Situationen einfach tot um, oder es
kommen ihm immer im rechten Moment Hinz und Kunz oder Vati und Mutti zu
Hilfe, auch wenn es teilweise im vierten Teil durchaus einen Grund
dafür gibt (für das durch die Geschichte durchpurzeln, meine
ich).
...traumhafte Meerjungfrau.
Sei's drum, alles in allem kann man sich den Film ohne Folgeschäden
ansehen (Albträume von illegal ins Kino geschlichenen unter
Zwölfjährigen mal ausgenommen). Der vergleichsweise klein
produzierte TERKEL IN TROUBLE,
welcher am gleichen Tag morgens in der Pressevorführung lief, verdient das
Prädikat "Empfehlenswert" indes freilich mehr, Aufmerksamkeit wird er
weitaus weniger bekommen.
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