Hangover

(The Hangover)

Regie: Todd Phillips
Start: 23. Juli 2009

"Auf die Nacht, die wir vier niemals vergessen werden.", prosten sich Doug (Justin Bartha), Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Alan (Zach Galifianakis) auf dem Dach des Caesars Palace in Las Vegas während Dougs Junggesellen-Abschied mit einem Gläschen Jägermeister zu. Dass Doug auf dem Foto oben nicht zu sehen ist, könnte ein erstes Indiz dafür sein, dass es nicht bei diesem einem Trinkspruch geblieben ist. HANGOVER - zu Deutsch soviel wie Kater, und verkatert sehen die drei auch aus - ist eine Hommage an jedes gepflegte Gedächtnisverlust-Trinkgelage, nur das dieser Kater sich in der Größenordnung eines Tigers bewegt.

Kein Wunder also, dass dieser Film mir (als Gelegenheitsalkoholiker - und Gelegenheiten finden sich bekanntlich täglich neue) über alle Maßen gefällt. So ist es mir beispielsweise vor lauter Lachen den Film über nicht gelungen, mehr als zwei Bier in mich hinein zu kippen. Ein Glück freilich, denn so kann ich mich immer noch über dieses grandiose Spektakel freuen, ganz ohne Erinnerungslücke und ganz im Gegenteil zu obigen Protagonisten. Die dürfen sich im Las Vegas bei Tag nun erst einmal im Reverse Engineering üben, und Kater, Tiger, Hühner, Babys, Mike Tyson(s Fäuste) oder Elektroschocker sind dabei nur einige der Dinge, die ihnen im Laufe der nächsten Stunden über die strapazierte Leber laufen werden.

Autsch! Was für eine Nacht?!
Ben, Carlos oder Tyler wäre nicht das erste Kind, welches Dank einer durchzechten Nacht existiert,
doch in der Regel oder während deren ausbleiben verstreichen dazwischen immerhin rund neun Monate.

Der ein oder andere mag bei der Geschichte, die ich hier zu erzählen so gut wie möglich zu vermeiden versuche, an VERY BAD THINGS mit Christian Slater denken, doch abgesehen vom entgleisenden Las Vegas'schen Junggesellenabschied haben die beiden Filme wenig gemein, vor Allem geht HANGOVER wesentlich weniger stringent voran als eher seitlich rückwärts. HANGOVER ist dabei meiner Meinung nach alles andere als eine plumpe Blödel-Komödie, sondern hat neben der geschickt gewählten Erzählweise auch jede Menge kleiner, knuffiger Gags, die in mehr als einer Hinsicht voll einschlagen, so dass keine Zahnlücke trocken bleibt. Der letzte Film, den ich derart urkomisch fand, war VERRÜCKT NACH MARY (1998), der somit mit VERY BAD THINGS mindestens genauso viel gemein hat wie HANGOVER. Das ist zwar lange her, doch wenn es in dieser Frequenz weitergeht, so kann ich mich immerhin noch auf ein paar mehr lustige Filmleckerbissen freuen als auf Halleysche Kometen. Darauf erhebe ich mein Glas und:
Roofies
Prost!

KO

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Bildmaterial:
© Warner Bros.