Hochzeit auf Griechisch
(My Big Fat Greek Wedding)
Regie: Joel Zwick
Drehbuch: Nia Vardalos
Start: 23. Januar 2003
Das Wort Vater bzw. Papa stammt vom griechischen
"Pateras" ab. Mein Pateras hat sich im zarten Alter von 46 Jahren nochmal
verliebt, und zwar in Käthe, damals mit 51 Jahren auch nicht mehr die
Jüngste. Als die beiden 12 Jahre später sogar geheiratet haben,
wurde es amtlich: mein Bruder und ich bekamen nicht nur einen neuen Bruder
sondern gleich drei Schwestern, zwei davon incl. Neffen.
Von den insgesamt 5 neuen Onkeln & Tanten nebst eigener Famile ganz zu
schweigen.
Damit nicht genug. Katharina ist mit einem Griechen verheiratet. Sani ist
mit einem Griechen verheiratet und hat zusammen mit ihm einen Sohn. Geli
war mit einem Griechen verheiratet, von dem ihr ältester Sohn ist.
Tja, und Matthias, mein nun jüngster Bruder? Seine Freundin ist nur
halb Polin, die andere Hälfte ist, richtig, griechisch! Ich kenne das
chinesische Fieber (Killer klärt uns dazu ausführlich in
THE CORRUPTER auf), ich
wusste allerdings nicht, dass es auch ein griechisches Fieber
gibt. Meine neue Familie ist der beste Beweis.
Fiebert seiner Hochzeit entgegen:
Ian (John Corbett)
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Vom griechischen Fieber ist auch Aidan Shaw (John Corbett) befallen. Er
verlässt seine Verlobte Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), zieht
von New York nach Chicago und ändert seinen Namen in Ian Miller. Kaum
hat er vom Möbeldesigner zum Lehrer umgeschult, verliebt er sich auch
schon in eine Griechin: Toula Portokalos (Nia Vardalos). Die Geschichte,
die jetzt folgt ist zwar nicht neu und selbstverständlich völlig
vorhersehbar: Mann liebt Frau, sie kriegen sich und heiraten am Schluss -
nein, das ist kein Spoiler, diese Bürde nimmt mir schon das
Kinoplakat ab. Was diesen Film aber so schön erfrischend und
interessant macht, ist das Wie die beiden sich lieben, kriegen
& heiraten.
Interessant auch zu wissen, wie der Film zu Stande
gekommen ist. Nia Vardalos verkörpert nämlich nicht nur Toula,
sondern machte dies zur Bedingung der Verfilmung ihres eigenen Drehbuches
und damit diesen Film erst möglich.
Verwurzelt in der Tradition der Humor(isten)fabrik Second City - wie der
Film und viele viele Griechen in Chicago angesiedelt - schrieb sie das
Stück ursprünglich für ihre eigene One(wo)man Show, mit der
sie im sonnigen LA auftrat und von Rita Wilson nebst ihrer, na?,
griechischen Mutter bewundert wurde. Rita schickte fix ihren
nicht-griechischen Gatten Tom Hanks in eine Vorstellung, der zufällig
wie Rita Produzent ist. Er stimmte spontan Frau, Schwiegermutter und wenig
später Nia Vardalos Bedingungen zu.
Zusätzlich engagiert wurden neben ihrer eigenen Familie aus Winnipeg
(Canada, nicht Griechenland) auch so ziemlich alle Griechen Hollywoods &
der restlichen englischsprachigen Filmwelt, auch die Griechen im
entferntesten Sinne. Wie z.B. Joey Fatone, im richtigen Leben nämlich
eher italienischer Abstammung wie alle in Brooklyn und Boygroupler, im
Film aber Toulas, ja, griechischer Cousin Angelo. Oder Ian Gomez, im
richtigen Leben nicht-griechischer Ehemann von Nia Vardalos, im Film
bald-griechischer Ehemann und Ians Freund Mike. Aber wie sagt Papa Gus
Portokalos (Michael Constantine) doch so schön:
„Es gibt zwei Arten von Menschen:
Griechen und solche, die gerne Griechen wären.“
Dadurch ist dieser Film vollgestopft mit griechischen Klischees, die gar
keine sind. Das wird jeder der beteiligten und die im Publikum sitzenden
Griechen bestätigen - so auch Nia Vardalos selber, die das Konzept
für die Hochzeit laut Presseheft wie folgt beschreibt:
„Dafür nahm ich kurzerhand jede griechische Hochzeit, auf
der ich in meinem Leben gewesen bin – einschließlich meiner
eigenen – ordnete sie auf einer Skala von eins bis zehn – und
erfand dann eine der Stärke elf.“
Mein Vater nennt Käthe "Agapi". Das ist die Kurzform von
"Polyagapimenos". Jetzt verrate mir doch bitte mal einer, warum
ausgerechnet das die griechische Wurzel von "mein Liebling" sein soll! Und
ob griechisches Fieber ansteckend ist...
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