WHAT PLANET ARE YOU FROM?
(Good Vibrations - Sex vom anderen Stern)
Regie: Mike Nichols
Start: 1. Juni 2000
Erst neulich zog ich mit KILLER durch die Gassen, und wir philosophierten
nach einem erfolgreichen Erwerb eines alkoholischen Getränks im
nahegelegenen HL- Markt (nah & billig) auf einer Parkbank am Mainufer
über die Erstkontakt- Problematik das Thema Frauen betreffend.
Für den heterosexuellen Alkoholiker ergäbe sich im HL- Markt eine
Fülle von Möglichkeiten, nicht zuletzt deswegen, weil das Personal
nicht nur dazu angehalten ist, nah und billig zu sein, sondern auch
freundlich und zuvorkommend.
Die abstinente Fachverkäuferin- Azubiene, von KILLER nach dem
Waldmeister- Blub gefragt, den wir letztes Mal im Kaufhof ergattert hatten
und der uns so lecker schmeckte, die ihm daraufhin allerdings nur einen
sechsprozentigen, rot- schimmernden Maracuja- Wein empfehlen konnte,
wäre sicher nach folgendem Spruch Feuer und Flamme gewesen:
Du bist so hübsch, daß ich jetzt gleich diese ganze Flasche austrinke
in der Hoffnung, Dich dann doppelt zu sehen!
Daß wir uns ganz unnötig solch tiefgreifend feinsinnige Gedanken
machen, beweist einmal mehr ein Kinofilm.
- "Oh, Ihr Schuhwerk sieht heute aber entzückend aus."
- "Danke sehr!"
- "Darf ich meinen Penis in Sie einführen?"
- "Ja."
Sieben Sekunden. Rekord. Damit hat sich H1449-6 (Garry Shandling) dazu qualifiziert,
in Zukunft Harold Anderson zu heißen und auf einem fremden Planeten der Aufgabe
nachzugehen, eine Frau zu schwängern.
Die Sache hat nur einen Haken: Die obige Sequenz entstammt einer
Simulation, H1449-6 hat keinen Penis, und der fremde Planet, von dem hier
die Rede ist, nennt sich Erde.
Frauologie:
H1449-6 (Garry Shandling) glotzt dumm aus der Wäsche,
und sein Ausbilder, Glatze Graydon (Ben Kingsley),
freut sich auf die nächste Toilette.
Und so findet sich H1449-old Anderson mit etwa dem gleichem Wissen, das auch wir Männer
über diese Spezies inne haben, und einer seltsam vibrierenden Attrappe in seiner und unserer
Mitte wieder und stürzt sich mit der uns angeborenen Professionalität
in den Kampf ums weibliche Geschlecht, wo er sehr bald die bittere Erfahrung
macht, daß dieser Geschlechterkampf nicht nur Haken, sondern auch
Ösen hat.
Wer schon eine Frau hat, der muß sich eine andere Beute
suchen.
Gestatten, Roland Jones (John Goodman),
Flugsicherheitsexperte und dicker Aliensammler.
Für heterosexuelle Alkoholiker hält GOOD VIBRATIONS selbstverständlich
noch weitere Geheimtipps auf Lager, doch wer die kennenlernen möchte,
muß sich eine Kinokarte kaufen. Kennen lernt Harold auf diese Weise dann
tatsächlich eines dieser zauberhaft, unkomplexen Wesen,
und der anfängliche Schwung der Komödie gleitet stellenweise in die
übliche Kitschromantik ab.
Noch ehe der Tag zu Ende geht,
kehrt auch im Hause Anderson der Ehealltag ein.
KILLER und mir, auf der Parkbank am Main, mittlerweile von
den Pennern neugierig beäugt, uns ist in der Zwischenzeit noch der
ultimative Anmachspruch schlechthin, dem definitiv keine Frau widerstehen kann,
in den Schoß gefallen. Jedoch infolge exzessiven Alkoholgenusses
eine Stunde später leider wieder entfallen.
Vielleicht sollten wir eben auch mal zu den Anonymen Alkoholikern
gehen...
Kinder?
Gebt Euch die Kugel!
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© Columbia TriStar