GOODBYE LOVER

Regie: Roland Joffé
Start: 12. August 1999

Ganz schön schwierig. Wie soll man einen Film loben, der erst kurz vorm Schluss anfängt? Der einen dazu verleitet, den Leuten zu sagen: "Hey, geht lieber in WILD THINGS - da ändert sich selbst am Schluß der ganze Film! Und spannender ist der allemal."? Mag ja sein. Ist er. Aber - ABER! - WILD THINGS hat nicht Ellen DeGeneres (remember? EdTV?), Patricia Arquette (no comment *seufz*) und Mary-Louise Parker (remember? GRÜNE TOMATEN?) in einem Film. Und alle drei hauen uns und ihre Männer gewaltig übers Ohr.
Jetzt soll hier nicht der Eindruck enstehen, es handelt sich um einen frauenloyalistischen, männermordenden Film. Nein, er ist nur männermordend (Ausnahmen bestätigen die Regel), von Frauenloyalität keine Spur (Ausnahmen bestätigen die Regel). Denn zurück- und um sich geschlagen wird mit ebenso harter Munition: Don Johnson (Habe ihn nicht gleich wiedererkannt, dieses Oberhemd unter dem Blazer war äußerst irreführend), Vincent Gallo (diesmal nur mit) und Dermot Mulroney (ich kann ja nicht alle kennen...).


Als erstes verwirrt Mary-Louise Parker als Peggy, Kollegin von Jake (Don Johnson) und Blake (Dermot Mulroney) Dunmore - schon wieder Brüder, aber seit versichert und laßt Euch nicht täuschen: Diesmal hassen sie sich wirklich, wie sich das gehört!
Jedenfalls hat mich diese Peggy verwirrt. Mein erster Eindruck war falsch: Macht erst einen auf selbstbewußt und ist dann doch nur so ein kleines konservatives Mäuschen. Wie jetzt, hat mittendrin der Regisseur und damit die Regieanweisung gewechselt?
Dann hat mich auch noch dieser Schönling von Mulroney verwirrt. Eine Herausforderung an jeden Schauspieler (weil unrealistisch, Männer tun das nicht): Ein Mann bricht zusammen und heult. Er hat elendig versagt. Man, war DAS gekünstelt.
Aber - ätsch - glaubt mir, sooo schlecht ist er gar nicht...

Ansonsten verwirrt jeder jeden, sowie auch irgendwie überhaupt (fast) jeder mit jedem irgendwie was hat. Das schien einigen zuviel - rechts wurde laut gestöhnt: "Langweilig!", links wurde genöhlt: "Unlogisch - lernt erstmal Amerikanisches Erbrecht!" - und ich saß mal wieder nur da und habe angehimmelt: Ellen DeGeneres, weil sie als Polizistin den Film zusammen gehalten hat (*knirsch* ja, ich geb's zu, man mußte dabei ein bißchen an FARGO denken, aber nicht wirklich) und natürlich, klar, Patricia Arquette, die es irgendwie immer wieder schafft selbst in den furchtbarsten Müllsäcken (die von ihr in zahlreichen Farben und Formen getragen wurden - sogar in Form von Schuhen) umwerfend auszusehen und der man einfach alles abkauft. Sie hatte auch wieder diese Puschelschuhe an! Ich muß mir doch nochmal solche Dinger kaufen, blöd nur, daß die auf Holz so klappern...
Wenn diese beiden, die DeGeneres und die Arquette, dann noch zusammen auf der Leinwand erscheinen, dann weiß man einfach nicht mehr,wohin mit seinem Unterkiefer. Selbst Vincent Gallo als fiesen Killer hat das schlichtweg umgehauen.

Wäre ich Ellen DeGeneres, würde ich Anne Heche sofort verlassen und mit Patricia Arquette durchbrennen. Aber das ist ja sowieso leider nur im Film möglich.

emma

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Bildmaterial:
© 20th Century Fox