DOGMA 95
- Gegründet 1995 in Kopenhagen, als "Rettungsaktion, um bestimmten Tendenzen im modernen Kino entgegenzuwirken." Dogma 95 bekämpft das Autoren- Konzept, Maske, Illusionen und dramaturgische Vorhersehbarkeit. Dogma 95 wünscht, Film so zu reinigen, daß wieder "das Innenleben der Figuren den Plot rechtfertigt". Die ersten der vier dänischen Regisseure, die den "Schwur der Keuschheit" von Dogma 95 ablegten, waren Lars von Trier und Thomas Vinterberg.
DER SCHWUR DER KEUSCHHEIT
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- Es darf nur am Schauplatz gedreht werden. Sets und Requisiten sind verboten. (Wenn eine besondere Requisite für die Geschichte notwendig ist, muß ein Drehort gefunden werden, an dem die Requisite vorhanden ist).
- Der Ton darf niemals unabhängig von den Bildern produziert werden oder umgekehrt. (Musik darf nur dann verwendet werden, wenn sie dort gespielt wird, wo die jeweilige Szene gedreht wird).
- Es wird ausschließlich mit Handkamera gedreht. Jede Bewegung oder Bewegungslosigkeit, die mit der Hand erreicht werden kann, ist erlaubt.
- Der Film muß in Farbe gedreht werden. Spezielle Belichtung wird nicht akzeptiert. (Wenn zuwenig Licht zur Verfügung steht, muß die Szene geschnitten werden oder eine einzelne Lampe an der Kamera angebracht werden).
- Optische "Spielereien" und Filter sind verboten.
- Der Film darf keine oberflächliche Action beinhalten. (Morde, Waffen etc. dürfen nicht vorkommen).
- Zeitliche und geographische Verfremdungen sind verboten. (Das heißt, der Film muß Hier und Jetzt spielen).
- Genrefilme sind nicht akzeptiert.
- Das Filmformat muß Academy 35 mm sein.
- Der Regisseur darf weder in den Titeln noch im Abspann genannt werden.