Elektra
Regie: Rob Bowman
Start: 10. März 2005
Ich lasse mich immer noch gerne vom Kino überraschen und weiß
am Liebsten überhaupt gar nicht, in welchen Film ich gerade gehe,
geschweige denn etwas über den Inhalt. Eigentlich prädestiniert
mich das ja für Sneak-Previews, und ich war dennoch höchstens in
dreien bisher - auch wenn mir im Moment nur zwei einfallen. Einen guten
Sneak-Film würde ELEKTRA aber auf jeden Fall abgeben.
Und stünde mir der Sinn, dass Ihr ebenso überrascht wie ich
wäret, so müsste ich Euch nun erzählen, dass es sich bei
ELEKTRA um einen Zeichentrickfilm handelt. Mit einem solchen hatte ich aus
Gründen, die mir nun, da ich darüber nachdenke, selbst
vollkommen schleierhaft sind, nämlich gerechnet. Und der Film - als
hätte er es gerochen - startet auch prompt mit irgendwelchen
Marvel-Comic-Ausschnitten, die ich nicht weiter beachtete, da mir eh nicht
so sehr nach einem Zeichentrickfilm war. Ihr könnt Euch vorstellen -
das heißt, wahrscheinlich könnt Ihr es nicht, und genaugenommen
sah man es mir auch gar nicht an -, wie freudig belämmert ich
dreinschaute, als plötzlich echte Personen (soweit man Schauspieler
so bezeichnen kann) durchs Bild hüpften.
So richtig gezeichnet sieht Abby Miller (Kirsten Prout, noch)
gar nicht aus.
(sic!)
Vor ein paar Jahren noch versuchte ich so gut es ging, mir jede halbwegs
mysteriöse Mystery-Serie (und noch ein paar andere dazu) anzuschauen,
~musste das jedoch, da sich meine Zeit nur noch selten mit den
Sendeterminen überschnitt, mehr oder weniger an den Nagel
hängen. Ansonsten würde ALIAS heute womöglich zu meinem
Repertoire gehören und ich hätte wenigstens Jennifer Garner vor
dem Abspann erkannt.
Die spielte die Rolle der Elektra auch schon in DAREDEVIL, und als die
Herren Filmbonzen so über eine Fortsetzung nachdachten und den
Gehaltszettel von Ben Affleck und Jennifer Garner verglichen, muss ihnen die
Idee gekommen sein, Elektra ihren eigenen Feature-Film zu widmen, der für
mich als Mystery-Fan dann auch noch ein paar weitere Überraschungen
auf Lager hatte. Für Akte-X-Regisseur Rob Bowman, welcher unter
anderem mit STAR TREK: THE NEXT GENERATION, 21 JUMP STREET und MacGYVER
weitere mir nicht unbekannte Serien dirigierte, auch kein vollkommen neues
Terrain.
Es spielen auch ein paar Männer mit.
Doch trotz Bart und Tattoo, so ein bisschen androgyn wirkt der hier trotzdem.
Manches Tattoo soll auch merkwirdige Nebenwürkungen haben. (süc!)
Wenn ich ELEKTRA - was ich bisher umgangen habe - allerdings bewerten
soll, dann muss ich zumindest kritisch bemerken, dass der gleiche Film mit
einem muskelbehangenem, männlichen Hauptdarsteller wohl unterhalb der
Kitschgrenze gelandet wäre. Der Frauenbonus - obwohl Jennifer Garner
gar nicht so mein Fall ist - reißt das 08/15-Drehbuch mit
angerocktem Achtziger-Jahre-Pop-Flair, das nebenbei ein bisschen an einen
Manga-Comic erinnert, dann nochmal raus.
Verreißen mag ich den Film jedenfalls - wie auch zuvor schon
nicht BLADE 3 - nicht.
Für Fantasy-Action-Fans ist ELEKTRA ohne bleibende Schäden
durchaus anschaubar.
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