Borat
Kulturelle Lernung um Benefiz für glorreiche
Nation von Kasachstan zu machen
(Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of
Kazakhstan)
Regie: Larry Charles
Start: 2. November 2006
Ali G.?
Ah, dieser Typ auf MTV.
Ist er genial?
Keine Ahnung. Wenn ich auf MTV zappe, ist mein Ziel, immer schneller
wieder weg zu zappen als der Kameramann die Kameraposition verändert,
ich in Versuchung gerate, ein saugeiles Klingellogo zu kaufen oder ein
rappender Neger mehr als zwei Silben zum Besten gibt. Daher kenne ich von
Ali G. kaum mehr als zwei bis drei Wortfetzen ("...lo! My Name
Alitsch..."; Er ist so schnell - oder ich zu langsam -, daher mehr als
zwei Silben.).
Ich wusste, als ich den Film sah, noch nicht einmal, dass sich
hinter Borat Sagdiyev Sacha Baron Cohen ali as Ali G. verbirgt. Was auch
immer dies nun über meine Allgemeinbildung oder meine Qualifikation
zum Filmkritiker, der ich im Übrigen weder bin noch sein will, denn
die meisten Kinozuschauer sind es ja auch nicht, aussagen mag, es sagt
zumindest aus, dass ich dem Film gegenüber nicht voreingenommen
war.
Umso schwerer fiel mir dann meine Meinungsbildung, nachdem ich
wusste, dass sich hinter Borat Sagdiyev Sacha Baron Cohen ali as Ali G.
verbirgt. Denn meine Zweifel hatte ich schon, spielt der Film doch
irgendwo zwischen 7
ZWERGE und JACKASS,
die ich mit Sicherheit beide zum Kotzen finde, auch wenn ich letzteren gar
nicht gesehen habe. Da ist sie wieder, meine Voreingenommenheit. Ok, dann
lasst es mich anders ausdrücken: In dem ich mit Sicherheit Kotze
finde.
Auch 7 ZWERGE hat durchaus intelligente Witze einen
intelligenten Witz, nur ist er - typisch deutsch - grottenschlecht
umgesetzt, quasi zum K... Ok, lassen wir das, zurück zu BORAT.
Meine endgültige Entscheidung fällte ich schließlich auf
dem Filmfest Frankfurt,
während ich überlegte, nach einem langweiligen Festival-Film mir
vielleicht auch einfach eine reguläre Vorführung anzusehen. Mit
Sicherheit ein illegales Unterfangen, aber ich wette, ich bin der einzige,
dem so etwas in den Sinn käme.
Beim Studium des Programms entdeckte ich allerdings nichts, was es wert
gewesen wäre.
Land von Kasachstan hat drei Problem:
Nix Borat, Borat und Borat.
Sondern Korruption, Prostitution und Jude.
Außer BORAT!
Ich würde also sagen, ob ich es zugeben will oder nicht, BORAT hat
mir gefallen, letztendlich sogar sehr. Immerhin stehe ich ja auch auf
schwarzen Humor, der weit über die political Uncorrectness
hinausgeht. Da kann ich mich höchstens noch wundern, dass im Falle
BORAT der Rest der Medien dies mir eben tut. Wenn da mal nicht zum Tragen
kommt, dass ein Sacha Baron Cohen, Doktor der Geschichte der Uni Cambridge
und seit vielen Jahren in der Anti-Rassismus-Allianz aktiv, sich an
rassis-satirischen Bemerkungen weit mehr herausnehmen kann, als ein
unbescholtener, deutscher Teilnehmer eines x-beliebigen Onlineforums,
selbst wenn er seinen Beitrag als Satire kennzeichnet, seine IP-Adresse
dabei aber blöderweise nicht verschleiert.
Borat und all sein Frau - NOT!
Bei allem Lob, dessen ich nun eigentlich viel zu wenig gebracht habe,
eines nehme ich dem Film jedoch nicht ab, auch wenn Presseheft und Werner
es konstant behaupten. Denn angeblich sind viele Szenen nicht gestellt.
Doch zum Beispiel gerade eine davon, in der Baron Cohen sich als Elefant
im Porzellanladen gibt, slapstickhaft auf dem spielerischen Niveau einer
Marx Brothers Tortenschlacht, wirkt auf mich nicht gerade real -
übrigens mit die schlechteste Szene des ganzen Films in meinen Augen.
Viele andere Szenen - ob nun gestellt oder nicht - machen das aber wieder
wett.
Empfehlen möchte ich übrigens das Original mit deutschen
Untertiteln. Die deutsche Synchro kann hier mit Sicherheit viel kaputt
machen.
Home
>> A kind a soundtrack
>> Ali G. In Da House
Bildmaterial:
© Foxfilm